Knochenersatzmaterialien

Spezialisten für Knochenaufbau in Gallneukirchen

Eine Knochenaugmentation ist ein Eingriff, der üblicherweise zwischen 30 und 90 Minuten dauert und in einfachen Fällen unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden kann. Der Zweck des Eingriffs besteht darin, den Knochen aufzubauen.

Bei leichten Knochendefekten kann eine Augmentation zusammen mit einer Implantation durchgeführt werden. Bei größeren Knochenaufbauarbeiten müssen die Patienten jedoch 6 bis 9 Monate Geduld haben, bis die eingebrachte Knochensubstanz ausreichend eingewachsen ist, um eine Implantation zu ermöglichen.

Es gibt verschiedene Arten von Materialien, die zur Knochenrekonstruktion verwendet werden können. Es können körpereigene Materialien verwendet werden oder es können externe Knochenersatzmaterialien (organisch oder anorganisch) eingesetzt werden.

 

Knochenersatzmaterialien werden grundsätzlich in drei Gruppen eingeteilt:

  • synthetisch hergestellt
  • aus Tierknochen gewonnen
  • menschlicher Ersatzknochen.

Die Wahl des Materials hängt von der individuellen Situation des Patienten ab und wird von einem Facharzt für Zahnmedizin sorgfältig abgewogen.

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Ihr Spezialist für Knochenaufbau

Dr. Manuel Rammer-Viden

Synthetisches Knochenersatzmaterial (alloplastische Knochentransplantation)

In der Zahnarztpraxis wird häufig Kalziumphosphat in Verbindung mit Hydroxylapatit als synthetisches Knochenersatzmaterial verwendet. Die porösen Granulate bieten Ansatzpunkte für das Anwachsen und Verwachsen mit dem natürlichen Kiefergewebe, was letztendlich zu einer natürlichen Knochenstruktur führen kann. Trotzdem können auch nach Jahren noch Reste des synthetischen Materials vorhanden sein. Synthetisches Knochenersatzmaterial eignet sich besonders für kleinere Aufbauten.

Vorteile:

  • kostengünstig
  • jederzeit und in unbegrenzter Menge verfügbar

Nachteile:

  • wächst nicht so gut an wie tierisches oder menschliches Ersatzmaterial.

 

Tierisches Knochenersatzmaterial (xenogene Knochentransplantation)

Bei der Verwendung von tierischem Knochenersatzmaterial werden oft Materialien von Rindern oder Korallen, aber auch vom Schwein oder Pferd genutzt. Vor der Weiterverarbeitung werden alle Eiweißstrukturen (Fleisch, Blut, Nerven, Knochenmark) entfernt, um medizinisch einwandfreies Ersatzmaterial zu erhalten. Tierisches Knochenersatzmaterial eignet sich für kleinere und mittlere Aufbauten.

Vorteile:

  • jederzeit und in unbegrenzter Menge verfügbar
  • etwas kostspieliger als synthetische Materialien

Nachteile:

  • ethische, moralische oder religiöse Bedenken
  • theoretisches Infektionsrisiko durch belastetes Knochenmaterial

 

Menschliches Knochenersatzmaterial (autogene Knochentransplantation)

Die besten Ergebnisse bei Kieferknochenrekonstruktionen werden mit menschlichem Knochenersatzmaterial erzielt. Eigenmaterial ist die beste Wahl für Knochenersatzmaterial, da es am einfachsten und schnellsten anwächst und somit eine stabile Basis für Zahnimplantate bietet.

Wenn möglich, wird das Material aus dem Körper des Spenders entnommen. Bei kleineren Aufbauten kann sie auch mit einer Kombination aus tierischem oder synthetischem Material gemischt werden, um bessere Ergebnisse zu erzielen.

Wenn kein Eigenmaterial zur Verfügung steht, kann Knochensubstanz am zahnlosen Hinterkiefer entnommen werden.

Vorteile:

  • beste Ergebnisse durch identische Knochenstruktur

Nachteile:

  • teuerste Variante
  • weitere Wunde

 

Ablauf der Behandlung

Bei geringfügigem bis mittelschwerem Knochenverlust im Kiefer wird das Knochenersatzmaterial normalerweise unter lokaler Betäubung eingebracht. Je nach Bedarf werden verschiedene Aufbautechniken angewendet:

Knochenanlagerung von Spänen oder Knochenersatzmaterial:

Die einfachste Methode wird oft in einem Zug mit der Zahnimplantation durchgeführt. Dabei werden Späne des Kieferknochens oder Knochenersatzmaterial in den Knochen eingebracht und danach werden die Zahnimplantate gesetzt. Diese Methode ist wenig schmerzhaft, kostengünstig und eignet sich für kleine Defekte im Ober- und Unterkiefer.

Interner oder externer Sinuslift:

Diese Methode wird im Oberkiefer angewendet, wo der Knochen oft zu dünn ist. Wenn eine Anhebung des Sinusbodens notwendig ist, kann Knochenersatzmaterial oder Knochenspäne aus tierischem oder eigenem Knochenmaterial verwendet werden. Beim internen Sinuslift handelt es sich um eine minimalinvasive Methode, bei der das Knochenersatzmaterial durch einen kleinen Zugang in der Mundhöhle eingebracht wird. Im Gegensatz dazu wird beim externen Sinuslift ein größerer Zugang über die Wange geschaffen, um das Knochenersatzmaterial in den Kieferknochen einzubringen.

 

Zudem kann bei zu dünnen Stellen am Ober- oder Unterkiefer die Knochenblockversetzung angewandt werden. Im Rahmen einer Knochenblockversetzung wird ein Knochenblock aus dem Hinterkiefer entnommen und an die gewünschte Stelle transplantiert. Eigenes Knochenmaterial des Patienten wird verwendet, welches erst eine Einheilzeit benötigt, bevor die Zahnimplantate eingesetzt werden können.

Insgesamt bietet die Knochentransplantation verschiedene Optionen für Zahnrekonstruktionen, die auf die individuellen Bedürfnisse und Situationen des Patienten abgestimmt werden können.

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